Ein Radweg, der keiner sein darf

Radfahrerfreundlich sanierte Wegeverbindung von Cottenbach nach Bayreuth

Neue Wegeverbindung zwischen Cottenbach und Bayreuth ohne Hinweisschilder für Radler

Werner Kauper aus Cottenbach machte sich jahrelang für einen sicheren Radweg für die Kinder aus seinem Ortsteil stark. Der ehemalige Gemeinderat hatte mit Grundbesitzern gesprochen, die Gemeinde Heinersreuth einbezogen und letztlich mit dem Bayreuther Oberbürgermeister mehrmals Kontakt gehabt. Ende Juni 2024 war es dann endlich soweit: in einer Gemeinschaftsarbeit brachten Bauhofmitarbeiter aus Heinersreuth auf dem knapp fünfhundert Meter langen Weg die erste Frostschutzschicht auf, der Stadtbauhof Bayreuth sorgte für die zweite Frostschutzschicht und letztlich auch für die Deckschicht. So ist nun ein guter Belag entstanden, der durchaus für Radfahrer tauglich ist.

Offiziell spricht niemand von einem Radweg

Einer Pressemeldung im Heinersreuther Mitteilungsblatt zufolge, bezeichnete die erste Bürgermeisterin Simone Kirschner die Wegverbindung als Feld- und Waldweg. Oberbürgermeister Ebersberger sieht das Projekt als einen „sehr schönen Spazierweg“ an. Warum wohl diese Zurückhaltung in Richtung Radweg? Man kann er nur vermuten. Ein offizieller Radweg würde Beschränkungen für die Landwirte mit sich bringen und diese hätten das Projekt sonst nicht mitgetragen. Auch kämen die Kommunen möglicherweise hinsichtlich Winterdienst in die Pflicht. Und so ergibt sich die Situation, dass man den „Radweg“ offiziell lieber nicht in den Mund nimmt. Konsequenterweise sind weder auf Bayreuther Seite noch auf dem Heinersreuther Gebiet Hinweisschilder angebracht.

Radler benutzen somit weiterhin die gefährliche Kreisstraße

Die Kreisstraße zwischen Bayreuth und Cottenbach ist stark befahren. Oft wird sie als Ausweichroute zur Bundesstraße B85 benutzt. Die Straße ist schmal und somit keine sichere Verbindung für Radler. Dennoch kann man beobachten, dass ortsunkundige Menschen weiterhin auf der Kreisstraße fahren, anstatt die neue Wegeverbindung zu nutzen. „Wie denn auch, wenn kein Hinweisschild ins Auge fällt“, könnte man fragen. Bleibt zu hoffen, dass die Cottenbacher Bürger intern genug Werbung für die neue Wegverbindung machen, damit ihre Kinder etwas sicherer zu den Schulen nach Bayreuth kommen. Werner Kauper würde das bestimmt freuen.

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