Warum Hitze die Nieren schädigen kann

Sommerhitze auf dem Feld

Hitze in Kombination mit anderen Faktoren als Risikofaktor erkannt

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) beschäftigt sich intensiv mit den Nieren, einem lebenswichtigen Organ. Aus Anlass der heißen Sommertage macht der Verein auf verschiedene Studien aufmerksam, die den Zusammenhang von Hitzestress, Dehydrierung (Austrocknung) und körperlicher Überanstrengung untersucht haben. In Hitzeperioden fallen vermehrt schädliche Stoffwechselprodukte in den Nieren an, etwa durch den stressbedingten Zerfall von Muskelfasern (Rhabdomyolyse). Auch werden durch Hitze und Austrocknung die Ausscheidungsorgane schlechter durchblutet, wodurch Zellen absterben können. Oxidativer Stress entsteht, der Entzündungen und weitere Gewebeschäden nach sich zieht. Der Urin selbst wird durch den Flüssigkeitsmangel hochkonzentriert. Hierdurch kann es zu vermehrter Bildung von Nierensteinen kommen, die sogenannte Nephrolithiasis. Außerdem steigt die Anfälligkeit für Harnwegsinfekte. Als Folge von Strukturveränderung der Nieren drohen narbige Veränderung des Entgiftungsorgans und später möglicherweise ein nicht mehr umkehrbarer Funktionsverlust. Die Betroffenen benötigen dann mehrmals wöchentlich eine Dialyse.

Auf wichtige Signale im Körper achten

Zu den Risikogruppen gehören Menschen, die an Diabetes, Bluthochdruck, Herzschwäche oder einer chronischen Nierenkrankheit leiden sowie ältere Menschen und stark übergewichtige Personen. Auch Kinder sind gefährdet. Aber nicht nur Risikogruppen sind betroffen. Auch gesunde Menschen sollten auf wichtige Signale im Körper achten, wenn sie zum Beispiel Sport treiben oder im Freien arbeiten. Als wichtigste Hinweisgeber sind Durst, Schwindel, Kopfschmerzen oder Herzrasen zu nennen, führt die DGfN aus.
„Vorsorglich sollte man an heißen Tagen mindestens 1,5 bis 2,0 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, denn Veränderungen der Niere spürt man zunächst nicht“, empfiehlt Dr. Julia Weinmann-Menke, die Leiterin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation am Universitätsklinikum Mainz. „Man wird nicht von einem auf den anderen Tag krank. Aber es gibt verschiedene Stadien und Übergänge, die man beachten sollte“, so die Fachärztin weiter. Leider ist eine umfängliche Untersuchung der Nieren über spezielle Blutwerte oder Ultraschall noch nicht im Vorsorgepaket für jüngere Menschen enthalten. Wenigstens gehört die Harnuntersuchung in das Untersuchungsspektrum der Krankenkassen.

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https://idw-online.de/de/news837635

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